Kurzgeschichten, Auswahl
Leseprobe/ Ausschnitt "Die Innere Burg -
Teresa von Ávila" (eine biografische Fiktion)
Beitrag für das KKL-Magazin (Kunst-Kultur-Literatur Magazin), Ausgabe 46 "Traum, Realität, Wirklichkeit", November 2024, Redaktion und Herausgeber: Martina Faber und Jens Faber-Neuling, MF-Media Bad Vilbel, ISSN 2751-4188
Das Gemälde von Peter Paul Rubens (1577-1640) ist
um 1615 entstanden und trägt den Titel "Heilige Therese von Avila", zu sehen im Kunsthistorischen Museum Wien, Gemäldegalerie.
Hier der Link zum Text: https://kunstkulturliteratur.com/2024/11/26/die-innere-burg-teresa-von-avila/
"Ich nenne meine Schrift 'Die sieben Wohnungen der Inneren Burg', begann Teresa von Ávila ihre Ausführungen. "Es ist so, als empfange ich den Inhalt wie in einer Trance, in einer liebenden Aufmerksamkeit, als diktiere mir Gott selbst sein Wort in die Feder!"
Johannes nahm erneut einen kräftigen Schluck aus dem Becher.
"Alle sieben Wohnungen zusammen bilden das Haus des Vaters, des Allmächtigen", so Teresa weiter, "diese Wohnungen in geistiger Reife des Menschen bedachtsam und entschlossen zu durchschreiten, ist unsere Aufgabe auf Erden. Es braucht keine Moral und keine Askese, nur Sanftmut und Stille. Wir können immer nur von einer Wohnung in die nächste gelangen und keine davon überspringen. Je weiter wir voranschreiten, je weiter führt der Weg nach innen. Wie in einer Spirale, die - statt stetig enger zu werden - sich stetig weitet zur Quelle hin. Diese Spirale ist dein Ich, am Ende wird sie von deinem Geist gänzlich überlagert und verliert in der Hingabe auch den letzten Rest ihrer Struktur. Nur so bist du in der Lage, dich anzunehmen, wie du bist, um Gott in dir zu erkennen. Ohne jede Furcht, ohne Hochmut und Stolz. Nur die eigene Erfahrung, dein eigenes Wirken ist dein Lehrer."
In den Augen von Johannes standen Fragezeichen. "Liebe Freundin, ich vermag ein wenig von deiner Wahrheit zu fühlen, aber ich verstehe sie nicht!"
"Aber genau darum geht es doch!", warf Teresa ein. "Nur wenn du wahrhaftig fühlen kannst, kannst du Gott schauen und dein Ich überwinden. Nicht religiös sollen deine Gefühle sein, sondern selbstlos. Das Ich nimmt sich und dich zu wichtig! Es ist dir immer dienlich gewesen, jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt, bis zu einer gewissen Linie, bis zu einem gewissen Raum. Das Göttliche ist nur scheinbar außerhalb, denn es will in deinem tiefsten Inneren erweckt werden."
"Es ist das Herz, nicht wahr? Bin ich dann im Innersten meines Herzens?", wollte Johannes nun wissen.
Der Link zum Gemälde: https://www.khm.at/objektdb/detail/1617/
Foto: Privatarchiv
Leseprobe/ Ausschnitt "Hieronymus und die Reise seines
Lebens"
Beitrag in der Anthologie "Wünsch
dich ins Märchen-Wunderland - Märchen für Herz und Seele im Jahresreigen", Band 6, Herausgeberin: Martina Meier, Papierfresserchens MTM Verlag Langenargen (Bodensee) 2024. Taschenbuch,
226 Seiten inkl. 12 farbigen Monatsseiten, ISBN 978-3-99051-324-8
"Und was ist mit meinem Vater?", so der Junge. "Hat
er denn damals als Kind auch so eine Fahrt mitgemacht?"
"Ähm ... nein", antwortete die Großmutter. "Marvin hat leider nie genug Fantasie gehabt. Und für verrückte Dinge ist er nie aufgeschlossen gewesen. Überhaupt nicht. Wir mussten in der Familie also nach jemandem suchen, der ein großes Herz hat - und schnell ist uns klar geworden: Das bist allein du! Es hat damit zu tun, was ein Mensch aus seinem Inneren nach außen strahlt, verstehst du?"
Hieronymus machte große Augen und bekam für einen Moment den Mund nicht wieder zu. Der Junge schüttelte sich. "Nein, das verstehe ich nicht."
"Pass jetzt genau auf, Hiero", so der Großvater weiter. "Wir weihen dich nun in unser Geheimnis ein! Genieße es einfach und werde ein Teil davon!"
Die Fahrt im Wohnmobil durch die andere Welt ging noch eine Weile weiter. Umgeben von hohen Bergen und schneebedeckten Gipfeln eröffnete sich in einem Tal eine fantastische Landschaft, die mit so intensiven Farben ausgestattet war, dass man glaubte, mitten durch einen Fantasy-Film zu fahren. Nur dass hier die Kulissen nicht aus dem Computer stammten, sondern allesamt echt waren! Hieronymus kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Online-Bestellung
Verkaufspreis: 15, 90 Euro
Link zum Shop des Papierfresserchen-Verlages:
https://www.papierfresserchen.de/1591-Maerchen-Wunderland-Bd-6
Leseprobe/ Ausschnitt "Das Geheimnis von
Qumran"
Beitrag in der Anthologie "Damals... in
Bethlehem", Herausgeberin: Martina Meier, Papierfresserchens MTM Verlag Langenargen (Bodensee) 2024. Taschenbuch und E-Book, 160 Seiten, ISBN 978-3-99051-159-6
"So sei es", fügte Josef hinzu. "Möge das Vorhaben gelingen." Während er sprach, ergriff Maria kurz seine Hand. Dann nahm sie einen aus Binsen geflochtenen und mit weichem Stoff ausgekleideten Korb, nahm ihren Sohn aus er Krippe un legte ihn behutsam hinein. Sie bettete das Kind, küsste es auf die Stirn und strich liebevoll über seine rotblonden Haare. Josef tat es ihr gleich. Der kleine Jesus strahlte vor Freude. Die Eheleute gaben ihren Sohn jetzt offiziell in die Obhut von Shameel, dem Obersten Lehrer der Schule von Qumran.
Yasni war Zeuge dieses außergewöhnlichen Augenblicks. "Vor deiner Ankunft habe ich noch nie von dieser Schule gehört", gestand er Shameel.
"Das mag dich nicht weiter wundern", so der Lehrer,
"sowohl die Schule als auch seine Schüler unterliegen der strengsten Geheimhaltung. Für die Römer sind wir nur ein paar Verrückte, welche die Armut dem gesellschaftlichen Leben vorziehen. Sie
interessieren sich nicht für uns, denn wir entrichten immer pünktlich unseren Zoll." [...]
Als Yasni und Shameel den kargen Einsiedler-Ort Qumran in der Nähe des Toten Meeres erreichten, war es früh am Morgen kurz vor Sonnenaufgang. Das Kind in dem Körbchen erfreute sich bester Gesundheit. Von nun an war es ein Mitglied der essenischen Gemeinschaft. [...]
Während dieser Zeit entstand eine ganz besondere
Freundschaft, die ein Leben lang andauerte. Es gab nämlich noch einen zweiten außergewöhnlich begabten Schüler, der von den Essenern in Astronomie, Mathematik, Astrologie, dem Heilwesen,
Meditation, der Literatur und Poesie, den Geistigen Gesetzen usw. unterrichtet wurde.
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Verkaufspreis 11, 50 Euro
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Leseprobe/ Ausschnitt "Die Rückkehr der
Engel"
Beitrag in der Kinderbuch-Anthologie "Geheimnisvolle Abenteuer", Herausgeberin: Petra Pohlmann, Pohlmann Verlag Bad Laer 2024, Taschenbuch, ISBN 978-3-948552-43-5
Vorsichtig setzte der Junge einen Fuß auf die erste Stufe. Es knirschte etwas. "Kein Problem, die Treppe ist sicher", war die fachmännische Bemerkung. "Wenn es richtig geknarrt hätte, wären wir sofort umgekehrt, ob nun Angsthase oder nicht. - Sarah? Du sagst ja gar nichts mehr!"
"Mi-mi-mir geht's gut", stotterte das Mädchen, "mir wird nur ga-ga-ganz mulmig im Magen. Ist aber gleich vorbei." Sie holte tief Luft.
"Okay, wir lassen es lieber bleiben", entgegnete Hannes mit einer Spur von Erleichterung.
"Ach, nun komm' schon! Es ist alles in Ordnung", beharrte Sarah und lief an dem Jungen vorbei die stabile Wendeltreppe weiter nach oben. [...]
Der Junge schaute derweil nach draußen. "Wir sind ziemlich hoch, das hätte ich nun nicht gedacht."
"Guck mal, da hinten steht eine alte Holztruhe! Wie die da wohl hingekommen ist?"
"Durch das Fenster wahrscheinlich."
"Sehr witzig. Hilf mir lieber, das Ding zu öffnen! Vielleicht ist da drin ein Schatz versteckt?"
Der Deckel der geschnitzten Truhe ließ sich mühelos nach oben klappen. Von Gold und Juwelen fehlte allerdings jede Spur, nicht einmal etwas Kleingeld war zu finden. Die Kiste war stattdessen voll mit alten Kirchenunterlagen, Papieren, Rechnungen und Ordnern. Aber es gab auch ein Poesiealbum unter den vergilbten Sachen! Die Kinder blätterten es durch.
"Meine Oma hat auch noch so ein Album", erklärte Sarah. "Es ist eine Art Freundschaftsbuch. Da hat man früher Sprüche reingeschreiben und kleine Bilder reingeklebt, die man sogar kaufen konnte."
Der Junde sah genauer hin. "Guck mal hier: Diese Seiten sind voll mit bunten und glitzernden Engeln!"
"Die sehen aber fröhlich aus! Und in der Mitte steht ein Spruch. Ich glaube, es ist ... ähm ... Latein", bemerkte das Mädchen. "Soll ich das vorlesen?"
Leseprobe des Verlages mit der kompletten Kurzgeschichte als PDF-Datei "Geheimnisvolle Abenteuer" (alphabetische Reihenfolge):
https://www.pohlmann-verlag.de/LESEPROBEN/
Online-Bestellung
Verkaufspreis 17, 90 Euro
Link zum Shop des Pohlmann Verlages:
Leseprobe/ Ausschnitt "Der Marien-Apfel"
(eine Geschichte aus dem Mittelalter)
Beitrag für das KKL-Magazin (Kunst-Kultur-Literatur Magazin), Ausgabe 35 "Erwachen", Dezember 2023, Redaktion und Herausgeber: Martina Faber und Jens Faber-Neuling,
MF-Media Bad Vilbel, ISSN 2751-4188
Hier der Link zum Text: https://kunstkulturliteratur.com/2023/12/22/der-marien-apfel/
Die junge Frau legte lasziv den Kopf in den Nacken,
streckte beide Arme gen Himmel und sprach: "Ich bin Theophania, die aus einem fernen Reiche zu euch kommt! Ich zeige euch, dass die Wunder Jesu zwar viel Können verlangt, aber am Ende doch von
jedem von euch zu bewerkstelligen sind, wenn nur euer Geist dazu bereit ist."
Nicht wenige der Umherstehenden rissen die Augen auf. Wie konnte sie es wagen? Das war eindeutig Blasphemie! Und das in aller Öffentlichkeit vor einem päpstlich geweihten Gotteshaus.
"Beruhigt euch wieder, ihr lieben Leute und zürnet mir nicht", sprach Theophania besänftigend. "Ich habe nichts Böses im Sinn. Ganz im Gegenteil! Ich bin nur zu eurem Vergnügen hier."
"Wie können wir da so sicher sein?", war eine Frage aus dem Publikum, das sich zusehends vergrößert hatte.
Das Interesse war jetzt ganz auf Theophania gerichtet, die nicht nur dem Namen nach, sondern auch optisch Ähnlichkeit mit der Kaiserin Theophanu hatte, der Gemahlin des verstorbenen Kaisers Otto II., welche einst als byzantinische Prinzessin an den Hof nach Magdeburg gekommen war und nun als mächtigste Frau Europas galt. Ihr vorbildlicher Lebenswandel, ihr politischer Ehrgeiz und ihr diplomatisches Geschick prägten ein neues Frauenbild, das insbesondere dem Klerus ein spitzer Dorn im Auge war.
"Ihr gehört dem zerbrechlichen Geschlechte an", sagte ein Mönch, der sich in die hitzige Debatte einschaltete, als müsse er seine Berufung verteidigen. "Und Ihr seid nicht Christus! Darum hütet Eure Zunge. Was könnt Ihr im Geiste unseres Herrn schon Großes verändern, Theophania? Brot vermehren und Wasser in Wein verwandeln?"
"Findet es heraus!", lachte die junge Frau mit einer Spur von Provokation in der Stimme und gab ihren beiden Beschützern ein Zeichen.
Foto: Pixabay
Leseprobe/ Ausschnitt "Herz-König"
(ein bayerischer Kurz-Krimi aus Passau)
Beitrag für das KKL-Magazin (Kunst-Kultur-Literatur Magazin), Ausgabe 31 "Orientierung", August 2023, Redaktion und Herausgeber: Martina Faber und Jens Faber-Neuling, MF-Media Bad Vilbel, ISSN 2751-4188
Hier der Link zum Text: https://kunstkulturliteratur.com/2023/08/27/herz-konig/
Auf dem Passauer Domplatz vor den mächtigen Türmen von Sankt Stephan waren mehrere Polizeibeamte damit beschäftigt, Zeugenaussagen zu Protokoll zu nehmen. Ein Großaufgebot von Polizeiwagen, Krankenwagen und Rettungskräften hatte bereits alle Hände voll zu tun, als Hauptkommissar Woidhacker und sein Assistent Gruber eintrafen. Einige Bürger empörten sich darüber, dass solch ein Vorfall bei hellichtem Tag geschehen konnte. Schließlich sei man zwischen Donau, Inn und Ilz keine Terroristen-Hochburg.
Der Hauptkommissar nickte, ging aber nicht weiter darauf ein. Die meisten Blutspuren gab es unweit des Denkmals von Maximilian I., dem ersten König von Bayern; entsprechend dargestellt in vollem Krönungsornat und mit segnender Hand, als sei es eine christliche Geste.
Der Tatort war gesperrt und die Passauer Polizei hatte Mühe, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Nicht wenige Gaffer drängten zum Schauplatz.
"Herr Kommissar!", entfuhr es Gruber und wies mit dem Zeigefinger auf den hohen Granitsockel des bronzenen Denkmals.
Das mit Sternen umkranzte "M" für "Maximilian" war auf beiden Seiten mit einem roten "F" besprüht, dahinter leuchtete ebenso rot eine römische Zwei!
"Ja, Herrschaftszeiten nochmal!", redete sich Woidhacker in Rage.
"Der 'Max', Herz-König, die Spielkarte", bemerkte Gruber trocken und tauschte einen Blick mit seinem Vorgesetzen aus.
Woidhackers Gesicht glühte. "Benannt nach Maximilian I., König von Bayern! Wir müssen herausfinden, was "F II" bedeuten soll."
"Friedrich der Große?", schlug der Kriminalassistent spontan vor.
"Sie meinen, die Preußen rücken ein? Das würde ich in jedem Zeh spüren." Der Kommissar wirkte nachdenklich und schüttelte mit dem Kopf. "Nein, nein, nein. Wo bleiben denn da die Bataver, unsere Freunde des hegemonialen Roms?"
Foto: Pixabay
Leseprobe/ Ausschnitt "Verloren?"
Beitrag für das KKL-Magazin (Kunst-Kultur-Literatur Magazin), Ausgabe 28 "Dahinter", Mai 2023, Redaktion und Herausgeber: Martina Faber und Jens Faber-Neuling, MF-Media Bad Vilbel, ISSN 2751-4188
Hier der Link zum Text: https://kunstkulturliteratur.com/2023/05/30/verloren/
Drei medizinische Mitarbeiter des Berliner Labors gaben jetzt grünes Licht für die Durchführung der neuartigen Behandlung. Konzentrierte Aufmerksamkeit beherrschte den sterilen Raum.
Der Professor lächelte matt. "Entspannen Sie sich, Herr Urban. Wir werden Ihre DNA als Speichermedium überwachen und Ihren Geist während der Bestrahlung auf eine Reise schicken. Eine Stunde lang. Vergessen Sie bitte nicht, dass Sie in die Geschehnisse nicht eingreifen können. Halten Sie die Augen geschlossen."
Bevor der junge Mann mit "Alles klar" darauf antworten konnte, war er mit einem surrenden Geräusch in der runden Röhre verschwunden, die seinen Körper nun hermetisch umschloss. Es war ein Körper, den Markus Urban bald nicht mehr spürte: Materie, die auf einer metallenen Bank zurückblieb, getrennt durch eine flimmernde Wand aus gleißend hellem Licht, dass sich zu einer großen, weißen Wolke formierte.
Foto, Panorama Berlin: Pixabay
Leseprobe/ Ausschnitt "Das Haus der
Verwandlung"
Youtube-Erstveröffentlichung als Vertonung durch
die Schauspielerin und Sprecherin Frauke Poolman für ihr engagiertes Märchen-Prpjekt "BroOma", Juni 2020. Auch als Podcast zu finden auf Podigee, Spotify, Apple Podcasts, Listen Notes und Deezer.
Die Illustrationen stammen von Olaf Kreutzenbeck, Ton und Effekte von Stephan Seak.
Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=oGFkMNfud2M
...und als Podcast: https://brooma.podigee.io/50-neue-episode?fbclid=IwAR1FpS3zPTaxcLtgVsxqnx6maQ1T2n0vn_t-lt4n-Wzh08iTdW5IN9vXsKE (mp3-Download möglich) - oder
https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-haus-der-verwandlung/id1504215704?i=1000496695063
"Mein Name ist Benno. Und wer du bist, wissen wir hier schon lange. Leute, kommt alle zum Vorschein und begrüßt mit mir unseren Freund Lennart! Ha! Haaa!"
Nach und nach zeigten sich vier weitere Gespenster und stellten sich vor. Sie waren ebenfalls nahezu durchsichtig und hießen Amanda, Skippie, Lulatsch und die schiefe Marie. Es erklang sehr rhythmische Musik und gemeinsam tanzten und trommelten sie direkt vor dem erstaunten Lennart eine zünftige Gespenster-Polka, sausten blitzschnell durch den Raum oder sprangen wie Flummis von einer Ecke in die nächste. Das war wirklich lustig und Lennart musste jetzt lachen!
Doch dann hielt er plötzlich inne. "Moment mal", überlegte er. "Hallo? Könnt ihr mir bitte..., könnt ihr mir bitte kurz zuhören?"
Die Musik verstummte.
"Entschuldigung, habt ihr hier irgendwo einen Spiegel?" Dem Jungen wurde es mulmig in der Magengegend.
"Natürlich", antwortete die schiefe Marie und beauftragte sogleich Lulatsch und Skippie damit, den langen, ovalen Spiegel aus dem ersten Stock nach unten zu transportieren.
Als Lennart dort hineinblickte, erschrak er heftig: Er war nämlich selbst zu einem Gespenst geworden, zu einem Geist! Mit großen, schwarzen Flecken als Augen und am ganzen Körper fast durchdichtig. War das Zauberei? Und wie konnte er wieder in seine eigene Welt zurückkommen?
Leseprobe/ Ausschnitt "MEMENTO MORI"
Beitrag in der Mittelalter-Anthologie "Der Schatten des Schwarzen Todes - 13 Pestgeschichten", Herausgeberinnen: Regine D. Ritter und Jana Hoffhenke, Burgenwelt Verlag, Bremen, Premiere auf der Leipziger Buchmesse 2019, nominiert für den Deutschen Horrorliteraturpreis 2019 in der Kategorie "Beste Anthologie", Taschenbuch und E-Book, ISBN 978-3-943531-82-4
Bartholomäus von Winckelsberg reckte sowohl sein Kinn als auch die behandschuhten Hände gen Himmel, verharrte kurz in dieser Position und suchte schließlich Blickkontakt mit möglichst vielen der Anwesenden, als schließe er mit jedem Einzelnen einen Pakt.
"Meine geheime Tinktur wird euch gewiss von der üblen Krankheit und dem Zorne Gottes heilen." Er senkte die Arme und zog ein kleines Tongefäß aus seinem Gewand. "Die Tinktur ist äußerlich und innerlich anzuwenden. Es steht geschrieben 'Er, der auf dem Throne saß, sprach: Seht, ich mache alles neu!'. Der Herstellung obliegt ein kompliziertes Verfahren, doch die Inhaltsstoffe der Medizin sind wohlbekannt: Myrrhe, Salbei, Gold, Angelika-Wurzel, Storchenfett und Jungfrauenblut. Ein Preis ist dafür nicht festgelegt, jeder gebe so viele Münzen, wie er für die Reinigung von Körper und Seele bezahlen kann!" Im selben Moment raffte der Heiler das große, seidene Tuch auf der Ladefläche zur Seite.
Die Pestgeschichte "MEMENTO MORI" ist nominiert für den Deutschen Horrorliteraturpreis VINCENT PREIS - Der Horror-Award 2019 in der Kategorie "Beste Kurzgeschichte"!
https://zwischen-buchdeckeln.blog/tag/udo-brueckmann/
Interview mit dem Burgenwelt Verlag: "Im Gespräch mit Udo Brückmann":
https://burgenweltverlag.de/brueckmann-udo-2019-pest.html
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Verkaufspreis 13, 90 Euro
Link zum Shop des Burgenwelt Verlages:
https://burgenweltverlag.de/anthologien/der-schatten-des-schwarzen-todes.html
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Leseprobe/ Ausschnitt „Prolog: Das Auge der Macht“
Beitrag in der Anthologie „Kemet – Die Götter Ägyptens“, Fantasybuch, Vorwort von Akram El-Bahay. Was geschieht, wenn die alten Götter Ägyptens in heutiger Zeit auf die Erde zurückkehren? Herausgeberinnen: Grit Richter und Katharina Fiona Bode, Art Skript Phantastik Verlag, Salach, Premiere auf der Buch Berlin 2018, nominiert für den Deutschen Phantastik Preis 2019, im Frühjahr 2020 auf Platz 1 der Amazon-Bestsellerliste "Ägyptische Mythologie", Taschenbuch und E-Book, ISBN 978-3-945045-14-5
Viele der weltweiten Zuschauer zogen die Augenbrauen hoch, lachten kopfschüttelnd oder spürten, wie ihnen ein Schauer über den Rücken jagte. War das Spektakel echt? Oder nur eine Computer animierte Show?
Der falkenköpfige Sonnengott Horus, Schöpfer und Erhalter der Welt, kündigte eine offizielle Mitteilung an. Obgleich er wie seine Mitgötter eine unbekannte Sprache verwendete, die gleich einem Echo aus den Tiefen des Kehlkopfes kam, wurden seine Worte automatisch in sämtliche Sprachen simultan übersetzt.
„Bewohner der Erde! Die Zeit ist gekommen, euch in Freiheit zu wissen!" Horus strich sich über den leicht gebogenen Schnabel, die Fernsehkamera mit dem einen Auge im Visier. „Die Herrscher eurer Welt haben die Macht, die wir ihnen einst anvertraut haben, stetig weiter ausgebeutet und schamlos entehrt. Um den Planeten zu retten, müssen wir ihnen Einhalt gebieten." Isis, die Urmutter und Schutzgöttin des Lebens, pflichtete ihm durch leichtes Kopfnicken bei, während die Liebesgöttin Hathor aus ihren Kuhnasenlöchern schnaubte.
Rezension der Phantastik-News:
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Link zum Art Skript Phantastik Verlag:
http://artskriptphantastik.de/kemet.html
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Leseprobe/ Ausschnitt „Sechsundneunzig“
Beitrag in der Anthologie „Martin Luther – Aus dem Leben einer Legende“, Hintergrund ist eine fiktive 96. These Luthers. Herausgeberin und Verlagsleitung: Jana Hoffhenke, Burgenwelt Verlag, Bremen, Premiere auf der Leipziger Buchmesse 2017, Taschenbuch und E-Book, ISBN 978-3-94353-165-7
„Wie alle Umwege“, warf Eck ein, „führen auch diese nach Rom. Nur der Ablasshandel garantiert fortwährende Einnahmen und den Seelenfrieden. Mein lieber Lindemann, ich garantiere Euch mein absolutes Schweigen. Auch Euer Handeln geschieht ganz im Namen Gottes, der Himmel wird es Euch danken!“
Die Mitstreiter des Würfelspiels in der Schwarzen Eule lieferten sich einen ungezügelten Schlagabtausch und zogen die Aufmerksamkeit der rundherum sitzenden Gäste auf sich. Einige rückten näher an das Geschehen heran. Die gut gekleideten Herren ließ man – nicht ohne Geringschätzung durch übertrieben hochnäsige Mimik – in Ruhe.
Caspar Lindemann stieß einen Mund voll angehaltener Atemluft schwermütig in den Raum, sodass die Kerze auf dem Tisch flackerte. „Seit unserer gemeinsamen Zeit in Bologna lasst Ihr mich nicht in Ruhe. Wenn der Tag gekommen ist, wird allein der Schöpfer über mich richten, wenn ich heute meine Seele verkaufe.“ Der Arzt nippte am sauren Wein und schaute in das offene Kaminfeuer, als sei er vorübergehend betäubt.
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https://burgenweltverlag.de/anthologien/id-45.html
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Bücher.de:
Leseprobe/ Ausschnitt „Schloss Gänsehaut“
illustriert von Regina Frischholz, Beitrag in der Anthologie „Mitternachtsschmaus – Hexen- und Gespenstergeschichten“, Kinderbuch, Herausgeberin: Regina Frischholz, Wendepunkt Verlag, Weiden in der Oberpfalz 2017, ISBN 978-3-947349-01-2
Die Prinzessin traute ihren Augen nicht, denn direkt vor ihr tauchte wie aus einem flirrenden Nebel ein riesiges Schloss auf! Mit hohen Türmen, kleinen Erkern und blauen Kuppeln, die wie Pilze aussahen. „Schloss Gänsehaut“ stand vor einem Schild vor einer Zugbrücke, welche über einen sumpfigen Wassergraben führte.
„Komm näher!“, rief eine säuselnde Stimme. „Komm näher!“
Eigentlich wollte Amalia jetzt am liebsten weglaufen, aber ihre Neugierde war stärker als die Angst. Und so ging sie vorsichtig über die knarrende Zugbrücke auf das Schloss Gänsehaut zu.
Unten im Wassergraben blubberten giftig grüne Blasen. Die wuchtige Tür das Schlosses öffnete sich ganz von alleine wie von Zauberhand. Die Prinzessin atmete tief durch – und trat ein. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Das "Schloss Gänsehaut" gibt es auch als Mini-Hörbuch - von und mit Frauke Poolman und ihrem Märchen-Projekt "BroOma", hier mit einem Klick zum Youtube-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=l-RtLTkU81Y
...oder auch als Podcast z.B. auf Podigee: https://brooma.podigee.io/51-neue-episode?fbclid=IwAR2n0Jhs_rU5GjQfoflqlZDaUODOgVKDCirLfTDXbvCLCIlcGMX0xtO_CdQ
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Link zum Shop des Wendepunkt Verlages:
https://www.wendepunkt-verlag.de/produkt/mitternachtsschmaus/
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Leseprobe/ Ausschnitt „Zwei Flügel im Licht“
Beitrag in der Anthologie “Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland“, Band 8, Kinderbuch, Herausgeberin: Martina Meier, Papierfresserchens MTM Verlag, Nonnenhorn am Bodensee 2015, ISBN 978-3-86196-572-5
Herr Henkelbrenner begutachtete kritisch die Holzfigur. „Ich glaube, das sind die alten Sachen von Oma. Wo habt ihr das denn gefunden?“
Max zeigte in Richtung Wohnzimmertisch auf den größten der vielen Kartons. „Da unten drin.“
„Ich dachte, davon gibt es gar nichts mehr“, wunderte sich Herr Henkelbrenner. „Das stammt aus der Zeit
meiner Kindheit!“
Seine Frau winkte ab. „Das Ding ist ja völlig kaputt. Es gehört in den Mülleimer!“
Genau in diesem Augenblick geschah etwas Seltsames. Der kleine Engel in Maries Hand leuchtete kurz auf!
Die ganze Familie Henkelbrenner erschrak. Alle starten auf die Holzfigur, die jetzt wieder so aussah wie vorher. War es eine Sinnestäuschung?
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Verkaufspreis 11, 80 Euro
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https://www.papierfresserchen.de/epages/64282966.sf/de_DE/?ObjectID=24907266
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